Psychomotorik Gesunde Ernährung Sexuelle Bildung

Bewegung & Gesundheit

Psychomotorik

Entwicklung und Bildung durch Bewegung, die in der Psychomotorik zum Tragen kommt, gehört von Beginn an zur Grundlage unserer Arbeit. Das Lernen der Kinder findet primär durch Bewegung statt. Der Satz »Wer sich nicht bewegt, bleibt sitzen« hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Die neueren Forschungen im Bereich der Neurobiologie zeigen, dass vielfältige Bewegung die Entwicklung des Gehirns grundlegend beeinflusst. Kinder lernen sich aufzurichten und zu laufen. Sie erleben ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sie lernen (mit dem Körper und allen Sinnen) durch ihre Bewegung, was Zeit bedeutet, was Raum und Entfernung miteinander zu tun haben. Raumerfahrungen ermöglichen, sich die ersten Konzepte von leicht und schwer, oben und unten, vor mir und hinter mir zu erschließen. Diese frühen kognitiven Verknüpfungen entstehen über das körperlich-sinnlich-psychische Erleben. Je mehr Spaß an Bewegung Kinder erfahren und ihnen vermittelt wird, desto intensiver greifen diese Lernprozesse. Darum stellen wir den Kindern eine Umgebung zur Verfügung, die vielfältige Bewegung anregt und zulässt.

Die Kinder entdecken und erforschen anders als wir Erwachsenen. In Bewegung ergeben sich unendlich viele Möglichkeiten, sich selbst und die Umwelt zu entdecken und zu erforschen. Jegliche Bewegung zeichnet sich durch diese harmonische Steuerung aus. Sie kennzeichnet den phasenhaften Prozess des Menschen, der aufnahmebereit und in Aktion ist – und der dann auch wieder der Ruhe und Entspannung bedarf. Möglichkeiten und Anregungen über die pädagogischen Fachkräfte sich auszuruhen, sich gegenseitig mit Igelbällen o.a. zu massieren sowie Angebote von Kinderyoga sind hilfreich um in einen entspannten Modus zu gelangen.

Raumgestaltung

Die Gestaltung der Räume unterstützt unser Konzept der Bewegungsentwicklung. Jede neue Kita wird, so weit wie möglich, nach dem Prinzip von Themenräumen gestaltet. Mobilität steht dabei im Vordergrund. Ruhebereiche zum Kuscheln und Vorlesen helfen das Gelernte und Erlebte zu verarbeiten.  Des Weiteren legen wir Wert auf bedeutungsoffene Spielmaterialien. Die Kinder finden z.Bsp. große und kleine Kartons, Röhren und Rohre aus dem Baumarkt, Toilettenpapierrollen etc. vor, orientiert an dem Beispiel der REMIDAs in Italien. In der praktischen Umsetzung bieten unsere pädagogischen Fachkräfte den Kindern möglichst viele Anlässe und Raum für Bewegung. Die Kinder dürfen und sollen Möbel und Räume verändern. Aus einem Tisch kann eine Burg, eine Höhle oder ein Schiff werden. Möbel dürfen beklettert und anderweitig kreativ benutzt werden.

Außengelände

In den Außenbereichen dürfen Kinder Hand anlegen. Naturnahe Gärten mit Gemüsebeet, Bäumen, Sinnespfad, Matschecke und Sandkiste laden zum Spielen, Bewegen und Entdecken ein.

Finkenau | Finke Gaertner L

Gesunde Ernährung

Neben der Bewegung zählen auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung, sowie Erfahrungen und Erlebnisse mit Nahrungsmitteln und dem gemeinsamen Essen zu den wichtigen Punkten, um sich wohl zu fühlen. Schmecken und riechen sowie das gute Gefühl, in der Gemeinschaft mit anderen kleine Gerichte zu kochen, etwas selbst anzupflanzen und später zu verzehren etc. helfen dabei. Wir legen Wert darauf, dass die Kinder und Erwachsenen gemeinsam essen. Essen ist für uns mehr als das »zu sich nehmen von Kalorien«. Gemeinsames Essen vermittelt viele soziale Erlebnisse: ich teile mit anderen, spreche mit anderen und genieße das, was ich esse. Für einige Kinder ist es neu, so zusammen zu sein – andere bringen diese Kultur bereits von zu Hause mit. Auch die Krippenkinder sollen richtige Messer zum Schneiden benutzen. Sie lernen so im Tun, vorsichtig und sorgfältig zu arbeiten. Von der Wertschätzung und dem Stolz ganz zu schweigen. So werden die gemeinsame Phantasie und der Spaß am Experimentieren möglichst wenig eingeengt.

In unseren Einrichtungen bieten wir weitestgehend Lebensmittel in Bio-Qualität, viele frische Produkte (Knabbermahlzeiten zwischendurch) sowie Vollwertprodukte an. Es gibt kein Schweinefleisch und insgesamt wenig tierische Fette und einmal die Woche Fisch.

Finkenau | Finke Koch L

» Kleine Essperten «

Die Stiftung Kindergärten Finkenau hat von 2008 bis 2010 zusammen mit der KKH-Allianz Krankenversicherung ein Ernährungskonzept entwickelt. »Kleine Essperten – ganz groß«. Das Konzept wurde zunächst mit Begleitung einer Ökotrophologin in drei unserer Einrichtungen ausprobiert und evaluiert. Im Anschluss an die Probephase wurde das Programm in allen Einrichtungen der Finkenau implementiert und wird weiterhin angewendet. Das Programm wird mittlerweile bundesweit angeboten, die Materialien können bei der KKH bestellt werden.

Sexuelle Bildung

… rund um das Selbst und den Körper.

Sexuelle Bildung ist ein wichtiger Bestandteil von Sozial- und Persönlichkeitsbildung. Sie ist bedeutsam für die gesunde Entwicklung von Kindern. Die Hamburger Bildungsempfehlungen greifen das Thema unter der Überschrift »Körper- und Sexualitätsentwicklung sensibel begleiten« auf. Damit gehört sie zum Aufgabenbereich der frühkindlichen Bildung und ist Teil des internen Fortbildungsprogramms der Finkenau. Ein wichtiger Aspekt für die Praxis ist der Bereich Safety first, denn Sexuelle Bildung ist ein bedeutsames Instrument zur Prävention von Grenzverletzungen.

Die Kinder lernen in unseren Einrichtungen,

  • ihren Körper kennen
  • Worte für Körpervorgänge und Körperteile
  • die eigenen Gefühle zu kennen und damit umzugehen
  • anderen die eigenen Grenzen aufzuzeigen und gleichzeitig die Grenzen anderer zu akzeptieren
  • dass es Kinderrechte gibt
  • den Unterschied zwischen harmlosen und gefährlichen Geheimnissen
  • vertrauensvolle Ansprechpartner*innen zu haben
  • Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufzubauen
  • sich selbst und andere Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit zu akzeptieren

Für die pädagogischen Fachkräfte bedeutet dies,

  • sich Fachwissen zur psychosexuellen Entwicklung von Kindern anzueignen
  • die Teilnahme an der internen Pflichtfortbildung des Trägers
  • Regeln für die Körpererkundungen der Kinder zu besprechen und festzulegen
  • eine Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualerziehung zu beginnen
  • Rückzugsmöglichkeiten für Kinder zu schaffen
  • eine sinnesfördernde Lernumgebung zu gestalten
  • eine offene Haltung gegenüber den Kindern und den Eltern zu haben, um auf deren Fragen und Verhaltensweisen angemessen zu reagieren
Finkenau | Finke Stop R

Pädagogische Materialien

… für den Themenbereich Sexuelle Bildung sind in allen unseren Einrichtungen vorhanden. Hier sei neben diversen Bilderbüchern die sogenannte Kindergartenbox – Entdecken, schauen, fühlen! – der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erwähnt. In der Box befindet sich sowohl konkretes Spielmaterial wie Puppen, eine CD und ein Buch, als auch ein sog. Methodenordner mit Vorschlägen für Projekte.

  • Weitere Informationen finden Sie hier