Nach einem Jahr Wartezeit konnten die Feierlichkeiten zum 10. Jubiläum des Musikkindergartens endlich stattfinden. Für den Festtag am 24.09. haben über 20 Kinder zusammen mit ihrem musikalischen Leiter Kai Schnabel Stücke aus der bekannten Märchenoper „Hänsel und Gretel“ vorbereitet. Begleitet wurden sie von Instrumentalist*innen und Sänger*innen des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper und deren Chefdirigent Kent Nagano, der Schirmherr des Musikkindergartens ist. Die über 50 geladenen Gäste durften ein buntes Programm und lebendiges Fest miterleben, das wir bei 17 Grad im Freien in den Schanzenhöfen gefeiert haben. Originell und sehr gelungen, fanden unsere Gäste das Jubiläum, als Ehrengast war Staatssekretärin Petra Lotzkat gekommen. Sie übernahm spontan die Vertretung für unseren Ersten Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, der leider kurzfristig absagen musste.
Es war ein besonders aufregender Morgen für die Kleinen und Großen: Für „ihr“ 10. Jubiläum war extra eine Bühne aufgebaut worden, Instrumente wurden gebracht, ausprobiert und dann wieder sicher verstaut, bekannte Gesichter von Musiker*innen und Sänger*innen waren da, viele Gäste und sogar ein Kamerateam. Über allem lag Musik in der Luft. Da leuchteten erst die Augen der Kleinen und später auch die der Gäste: Als die ersten Töne aus der Oper von Engelbert Humperdinck erklangen, wurde es plötzlich ganz leise. Nach einer einstimmenden Ouvertüre des Philharmonischen Staatsorchesters war der Kinderchor an der Reihe: Die über 20 Kinder und zwei Solist*innen der Staatsoper – Kady Evanyshyn (Mezzo-Sopran) und Deng Chao (Bass-Bariton) – beschenkten ihre Gäste mit den Musikstücken „Suse, liebe Suse“, „Brüderchen komm tanz mit mir“, „Ein Männlein steht im Walde“ und „Abends will ich schlafen gehen“. Die Solistin Marie-Dominique Ryckmanns (Sopran), die für den Part der Gretel eingeladen war, musste leider kurzfristig absagen. Spontan sprangen zwei junge Sängerinnen der Alsterspatzen ein, Finja Hocquél (7 Jahre) und Filippa Valet (8), was das Publikum zu Applaus für deren Mut hinriss. Die Idee zur Aufführung haben jung – so nennen sich die Musiktheaterpädagog*innen der Hamburgischen Staatsoper – gemeinsam mit dem Musikkindergarten entwickelt und einstudiert. Ein Hexenhaus als Fensterbild schmückte die Bühne, kleine Tanz- und Impro-Szenen zum Märchen haben die Musik choreografisch abgerundet.
Der Musikkindergarten, sein Team und die Kinder bekamen in den zugewandten Grußworten von Vorstandsmitglied Linda Köster und Kent Nagano viel Wertschätzung und Dank – betont wurde auch die „ausgezeichnete Partnerschaft zwischen Musikkindergarten und Hamburgischer Staatsoper“. Aus dieser Zusammenarbeit wurden über die Jahre vielfältige musikpädagogische Formate entwickelt, die es den Kindern ermöglichen, sich durch das Medium Musik auszudrücken. „Ob durch Gesang, Perkussion, Tanz oder Bewegung – in unserer Kita wird Musik lebendig. Hier können die Kinder Musik atmen, jeden Tag“, beschrieben Kai Schnabel, musikalischer Leiter, und Anne Murawski, pädagogische Leiterin, das Bildungs-Konzept des Musikkindergartens.
Und was hat den Kindern am besten gefallen? – Wir haben einige gefragt. Yazid (5) antwortete uns „Am besten gefallen haben mir die Instrumente!“, Frida (5) meinte „Dass alle da waren!“, Sara (6) trug von der Vorführung noch ihren mit einer silbernen Spinne verzierten Hut und sagte „Schön war, dass wir wieder zusammen Musik gemacht haben.“ – und den 5-jährigen Samy freute „Die Musik und dass wir so viele Raschelgeräusche gemacht haben!“
Wir gratulieren zum Jubiläum und zur schönen Feier!
