Vielfalt
Vielfalt leben – Kinderrechte achten
Wir verstehen unsere Einrichtungen als Erfahrungsorte soziokultureller Vielfalt, in denen jedes Kind willkommen ist. Gemeinsam mit den Familien bauen wir Brücken zwischen Lebenswelten. Dabei orientieren wir uns an den Prinzipien der vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung: Wir stärken Kinder in ihrer Ich-Identität und Gruppenidentität, ermöglichen Erfahrungen mit Vielfalt, regen zum Nachdenken über Gerechtigkeit an und ermutigen zum Handeln gegen Ausgrenzung.
Ein weiterer Ausgangspunkt unseres Handelns ist der Artikel 2 der UN-Kinderrechtskonvention, der unmissverständlich fordert: „Die Vertragsstaaten achten die […] Rechte und gewährleisten sie jedem […] Kind ohne jede Diskriminierung […].“

Sowohl die Kinderrechte, die Hamburger Bildungsleitlinien (2024) als auch die Arbeitshilfe Diskriminierungsbewusstes Arbeiten in Kita und Ganztag des Paritätischen Hamburg (2025) bilden für uns die fachliche Grundlage im Umgang mit Vielfalt und Diversität. Zugleich ist dieses Thema fest im Leitbild der Stiftung Kindergärten Finkenau verankert und zählt zu einem der sechs Kernpunkte, die unsere Arbeit prägen.
Unsere Einrichtungen schaffen Raum, damit sich jedes Kind in seiner Identität bestärkt fühlt und seine Zugehörigkeit zur Kita-Gemeinschaft erleben kann. Unsere pädagogischen Fachkräfte begleiten Kinder aufmerksam und sensibel auf ihrem Weg. Sie greifen Fragen nach Fairness, Freundschaft und Ausgrenzung im Alltag auf, machen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sichtbar, ohne zu bewerten, und schaffen Gelegenheiten für Beteiligung und Mitgestaltung.
Vielfalt sichtbar machen und anerkennen
Wir legen großen Wert darauf, dass sich jedes Kind als wertvolles Individuum und gleichzeitig als wichtiger Teil unserer vielfältigen Gemeinschaft erlebt. Denn: Nur wer sich zugehörig fühlt, kann lernen, wachsen und sich aktiv einbringen.
„In Resonanzbeziehungen, die von Sympathie und Vertrauen, geteilten Interessen und gegenseitiger Achtung geprägt sind, erleben Kinder in Peergruppen und Freundschaften den Wert von Mitgefühl, Solidarität und stabilen Beziehungen.“ (Hamburger Bildungsleitlinien 2024, S. 38)
Kinder bringen Erfahrungen aus ihrer Familie, Nachbarschaft oder Community mit. Auch in der Kita möchten sich die Kinder mit all ihren Seiten wiederfinden. Die Lernumgebung soll den Kindern eine positive Resonanz auf sich selbst, ihre Familien und Familienkulturen vermitteln durch z.B. diversitätssensibles Spielzeug und Bücher. Gemeinsam mit unserem Dachverband, dem Paritätischen Hamburg, sowie den Universitäten Kassel und Hildesheim setzen wir uns für eine diversitätssensible frühkindliche Bildung ein und freuen uns über die Möglichkeit der Teilnahme am Projekt DiSiKit („Diversitätsreflexive Spielmaterialien und appgestützte Praxisbegleitung in Kitas“). Das auf drei Jahre angelegte Projekt unterstützt uns dabei, passende Spielmaterialien und Bücher auszuwählen sowie unsere pädagogische Praxis weiterzuentwickeln. Dazu gehören Workshops zu wichtigen gesellschaftlichen Themen wie Rassismus, Gender und Armut.
In unseren Einrichtungen soll grundsätzlich darauf geachtet werden Vielfalt sichtbar zu machen, ohne dabei Klischees zu bedienen. Dabei gilt es darauf zu achten Kinder und ihre Familien nicht auf spezifische Aspekte ihrer Identität zu reduzieren und zu suggerieren, dass sie „repräsentative Vertreter*innen“ für eine ganze Gruppe seien.
„Ein Fokus auf Familienkulturen statt Herkunftskulturen ermöglicht es, Vielfalt sichtbar zu machen, ohne Menschen in stereotype Kategorien zu zwängen.“
(Der Paritätische Hamburg. (2025). Diskriminierungsbewusstes Arbeiten in Kita und Ganztag, S. 23)
Unsere Einrichtungen beziehen hierfür auch das städtische Umfeld aktiv als Lernfeld mit ein: Kinder besuchen Orte, die ihre Erfahrungswelt erweitern – Museen, Märkte, Parks, religiöse Einrichtungen oder soziale Projekte.
Demokratische Lernorte
Unsere Einrichtungen sind Orte, an denen Kinder Demokratie aktiv erleben. Sie haben das Recht, mitzubestimmen und sich zu beschweren. Unsere Kitas sind demokratische Lernorte, an denen Kinder erleben: Meine Meinung zählt.
Hier mehr dazu.
Vorurteilsbewusste Bildung
Damit sich jedes Kind willkommen, sicher und wertgeschätzt fühlt orientieren wir uns am Anti-Bias-Ansatz – einem Konzept für vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung.
Hierzu gehören folgende Aspekte:
- Jedes Kind soll stolz auf sich selbst sein dürfen.
Wir unterstützen Kinder dabei, eine starke und positive Identität zu entwickeln – unabhängig davon, wie sie aussehen, sprechen oder leben.
- Unterschiede sind willkommen!
Wir zeigen den Kindern, dass Vielfalt etwas Schönes und Bereicherndes ist – zum Beispiel durch Bücher, Feste oder Gespräche über Herkunft, Sprache oder Familien.
- Wir sprechen über Ungerechtigkeit.
Kinder bemerken früh, wenn jemand ausgeschlossen oder anders behandelt wird. Wir helfen ihnen, solche Situationen zu verstehen und zu benennen. Auch unangenehme Themen dürfen Raum haben.
- Gemeinsam stark gegen Ausgrenzung.
Kinder lernen bei uns, dass sie nicht wegschauen müssen, wenn andere schlecht behandelt werden. Sie erfahren, wie sie sich selbst und andere fair und mutig unterstützen können.
Wir setzen uns für ein offenes, wertschätzendes Miteinander ein und sprechen mit Kindern, Familien und im Team offen über Diskriminierung. Denn nur durch eine klare Haltung und eine Kultur des Hinschauens sowie durch kritische (Selbst-)Reflexion im Team können Kinder vor Anfeindungen geschützt und in ihrer Vielfalt gestärkt werden. Dies beinhaltet auch, das Bewusstsein für diskriminierungssensible Sprache zu stärken. In unseren Einrichtungen hat Rassismus keinen Platz!
Im Interview mit der „Kindergarten Heute“ | Finkenau
Demokratie: Ja. Rassismus: Nein. | Finkenau
„Es reicht nicht, einfach zu sagen: ‘Hier sind alle willkommen’. Um Vielfalt wertzuschätzen, muss sie sichtbar sein – und um Diskriminierungen zu bekämpfen, müssen sie benannt werden.“
(Der Paritätische Hamburg. (2025). Diskriminierungsbewusstes Arbeiten in Kita und Ganztag, S. 11)
Alle Kinder sollen in unseren Einrichtungen erleben: Ich bin willkommen. Ich werde gesehen und gehört. Ich kann etwas bewirken. So legen wir gemeinsam die Grundlage für ein solidarisches Miteinander – heute und in Zukunft.